Ratgeber - Datensicherung

Datensicherung ist wichtig. Wann haben Sie zuletzt gesichert? Und haben Sie schon geprüft, ob sich die Sicherung auch zurückspielen lässt?

Grundregeln, Sicherungsmedien, Aufbewahrung

Die erste Regel im Zusammenhang mit Datensicherung: Die Festplatte verabschiedet sich immer dann, wenn man kein Backup hat. Dieses "Gesetz" muss man bei der Arbeit mit Computern immer im Hinterkopf behalten. Im Allgemeinen wird das Wort Backup sowohl als Synonym für den Vorgang der Sicherung als auch für das Sicherungsmedium selbst verwendet. Aus dem Kontext ergibt sich, was gemeint ist. Hier die wichtigsten Regeln zur Datensicherung:

  • Daten immer dann sichern, wenn seit der letzten Sicherung so viel verändert wurde, dass der Aufwand alles nochmal nachzuarbeiten größer ist als der Aufwand für die Datensicherung.
  • Die Datensicherung muss immer auf einem anderen Medium erfolgen als das, auf welchem die Originaldaten liegen.
  • Die Datensicherungen sollten regelmäßig daraufhin überprüft werden, ob sie sich auch zurückspielen lassen.
  • Die Datensicherung sollte überprüft werden, ob auch wirklich alles da ist, was man sichern möchte.
  • Die Sicherungsmedien so aufbewahren wie es der Hersteller vorschreibt (z.B. lichtgeschützt und nicht auf der Fensterbank).
  • Es sollten immer mehrere Generationen der Sicherung aufbewahrt werden.
  • Wenn die zu sichernden Daten besonders schützenswert und vertraulich sind, muss auch die Sicherung entsprechend geschützt sein (z.B. in verschlossenem Schrank aufbewahren).

Speziell in Firmen wird der letzte Punkt gerne vergessen: Die "Produktivdaten" sind vor Zugriffen aller Art geschützt, über Berechtigungen und Restriktionen. Das Backup liegt aber ungeschützt irgendwo im Netzwerk oder die Backup-Medien lagern in einem Büroschrank bei der Sektretärin und jeder kann sich daran bedienen. Das darf natürlich nicht sein!

Backup - die Sicherung

Zu einer zuverlässigen Datensicherung gehört eine Backup-Strategie (was muss wie oft gesichert werden), ein geeignetes Backup-Medium (CD, DVD, Sicherungsband), eine Regelung für Backup-Generationen (mehrere Stände der Sicherung aufbewahren) und auch ein erprobter Notfallplan für das Zurückspielen der Sicherung.

Die Backup-Strategie ist schnell erklärt: Welche Daten muss ich sichern? Alle Daten die ich selbst erstellt habe und die ich nicht über Installations-CDs der Programmhersteller wiederherstellen kann. Ich muss also nicht das Komplette Betriebssystem sichern, sondern nur die Einstellungen die ich getroffen habe. Unter Windows genügt es hierfür das Verzeichnis "C:\Benutzer" (früher, bis Windows XP "C:\Dokumente und Einstellungen") zu sichern, dann sind alle Benutzereinstellungen gesichert. Einige Dateien des aktuell angemeldeten Benutzers (die Dateien in denen Windows die Benutzereinstellungen wie aktuelles Hintergrundbild und Bildschirmschoner-Einstellungen speichert) sind allerdings durch Windows geöffent und lassen sich nicht so einfach sichern. Entweder richtet man sich einen eigenen Benutzer ein, der nur dazu da ist die Backups zu erstellen (und der dann die Dateien des Hauptbenutzers sichern kann) oder man verwendet ein spezielles Backup-Programm, das die Dateien auch dann sichern kann wenn sie im Zugriff sind. Oder man entscheidet sich, dass die Windows-Einstellungen nicht so wichtig sind und konzentriert sich auf die Dateien, die man mit den Anwendungen erstellt hat: Briefe, Tabellen, Bilder... Nachdem festgelegt ist WAS gesichert werden muss, ist auch der Sicherungszeitpunkt festzulegen. Es hat sich bewährt, einen regelmäßigen Zyklus einzuhalten (z.B. wöchentlich immer Freitags) und bei gravierenden, schwer nachzuarbeitenden Änderungen an den Daten eine "außerplanmäßige" Sicherung zusätzlich vorzunehmen.

Das Sicherungsmedium sollte möglichst portabel sein, d.h. nicht in den Computer selbst eingebaut sein und auch nicht fest daran angeschlossen bleiben. Mögliche Sicherunsgmedien sind CD und DVD, externe Festplatten, Sicherungsbänder (ähnlich wie Kassetten). Wichtig ist es, dass das Sicherungsmedium nicht fest mit dem Computer verbunden ist. Wenn der Datenverlust z.B. durch einen Virus oder andere schädliche Programme (Malware) hervorgerufen wurde, dann kann dieser Virus unter Umständen auch Daten auf angeschlossenen Geräten oder Netzlaufwerken zerstören. Dies ist besonders im Hinblick auf die aktuell grassierenden Verschlüsselungstrojaner wie Locky und Konsorten extrem wichtig. Daher sollte das Backup immer getrennt vom Computer aufbewahrt werden. Wichtig ist auch eine schnelle Wiederherstellbarkeit für den Fall der Fälle. Dazu benötigen Sie ein passendes Lesegerät für das Sicherungsmedium. Sie sollten dabei auch beachten, dass das ursprüngliche Sicherungsgerät ausfallen kann, z.B. wenn der komplette Computer durch Überspannung oder Brand zerstört wird. Dann sollte es möglich sein, die Daten auch auf einer fremden Maschine wiederherzustellen. Aus diesem Grund eignen sich CDs und DVDs hervorragend. Um diese Medien zu lesen, genügt ein einfaches CD- oder DVD-Laufwerk. Bei Sicherung auf Band sollte man entweder ein Ersatzlaufwerk bereithalten oder sich versichern, dass ein solches kurzfristig verfügbar ist.

Die Backupgenerationen bezeichnen verschiedene Versionsstände des Backups. Wenn Sie erst nach einiger Zeit feststellen, dass eine Datei gelöscht wurde oder Sie möchten zum Vergleich auf einen alten Stand zugreifen, benötigen Sie eine alte "Generation" des Backups. Üblich sind im Privatbereich 3 Generationen (Großvater, Vater, Sohn). Beim nächsten Backup wird dann die "Großvater"-Version des Backups ersetzt. So kann man immer auf 3 verschiedene Stände zurückgreifen. Im gewerblichen Bereich sollte man wöchentlich eine Vollsicherung vornehmen (z.B. am Wochenende wenn genügend Zeit dafür vorhanden ist). Unter der Woche wird nur ein "inkrementelles" Backup durchgeführt, es werden also nur die Daten gesichert, die sich seit der letzten Sicherung geändert haben. So kann auf jeden Tag der Woche zurückgegriffen werden. Für noch weiter zurückliegende Zeiträume werden entsprechend die Vollbackups über mehrere Wochen oder Monate hinweg aufbewahrt.

Besonders bewährt hat sich bei mir und meinen Kunden das Programm "Hardlinkbackup" von Thomas Wolf (www.lupinho.net). Es sichert die Dateien im "Rohformat", man benötigt also kein Spezielles Programm, um an die Dateien heranzukommen. Dies gestaltet sich bei anderen Programmen (Nero BackitUp, Acronis,...) schwieriger: Wenn der Computer "krachen gegangen ist", ist bestimmt auch die CD mit dem Backup-Programm nicht auffindbar und das Backup ist dann zwar da, aber unerreichbar. Das Programm HardlinkBackup hat auch den Vorteil, dass es aufgrund trickreicher Verknüpfungen jedes Backup als "Vollbackup" anzeigt, tatsächlich aber nur die neu dazugekommenen Dateien wirklich kopiert. Die unveränderten Dateien werden nur innerhalb des Sicherungsmediums verlinkt. Das Konzept ist für Laien nicht ganz einfach zu verstehen, aber es funktioniert: Die Folgebackups benötigen signifikant weniger Speicherplatz und sind viel schneller als das erste Backup. Dennoch habe ich jedes Mal den Komfort eines "Vollbackups", nämlich dass alle Dateien an einem Ort sind. Nur um es klar zu stellen: Ich erhalte keine Provision und bin mit Herrn Wolf auch in keiner Weise verbunden, ich empfehle dieses Programm aus der Überzeugung heraus, dass es für "Otto-Normalanwender" die optimale Lösung ist. Gerne erläutere ich Ihnen die Funktionsweise und richte Ihnen das Backup auch ein, bitte vereinbaren Sie dazu einen Termin per E-Mail oder Telefon.

Der Notfallplan beschreibt möglichst detailliert die Vorgehensweise im Falle eines Datenverlustes. Man kann den Notfallplan in mehreren Stufen ausarbeiten: Eine Wiederherstellung einzelner Dateien, eine Wiederherstellung einer kompletten Datenbank oder einer kompletten Anwendung, die Wiederherstellung eines kompletten Servers oder gar die Wiederaufnahme der Geschäfte an einem anderen Ort z.B. nach einem Brand der ursprünglichen Gebäude. Nicht alle Notfallplanarten sind für jeden Betrieb notwendig. Es ist nur wichtig zu planen, was man in dem entsprechenden Fall tun muss, um den Normalzustand wiederherzustellen. Ebenso wichtig wie das Planen ist das Prüfen des Plans: Man sollte bei jeder größeren Änderung an der Infrastruktur (z.B. neuer Server, neues Backuplaufwerk) die Wiederherstellung üben und ausprobieren und in diesem Zuge auch gleich die Dokumentation anpassen und erneuern. Eine Kopie der Notfallpläne sollte am selben Ort wie die Backups aufbewahrt werden. So ist gewährleistet, dass die Backupmedien und die Dokumentation dazu zeitgleich griffbereit sind.

Restore - das Wiederherstellen

Es ist wichtig, das Wiederherstellen zu üben und zu planen (siehe auch den Abschnitt "Notfallplan"). Generell gilt: Die Wiederherstellung sollte möglichst nicht an den Originalspeicherplatz erfolgen sondern in ein gesondertes RESTORE-Verzeichnis. So kann man nach dem Wiederherstellungsvorgang erst überprüfen ob die Daten korrekt und konsistent sind. Nach der Prüfung kann dann das wiederhergestellte Datenmaterial an den Originalspeicherplatz kopiert werden. Sie sollten auch sicherstellen, dass vom Feststellen des Datenverlusts oder der Datenkorruption bis zur endgültigen Wiederherstellung niemand mit den defekten Daten arbeitet. Ebenso darf während des Wiederherstellungsvorgangs an den Originalplatz niemand versuchen die Daten zu benutzen oder zu ändern, da sonst die ganze Aktion gefährdet sein kann.

Es gilt bei der Datensicherung immer: Testen Sie die Sicherungsvorgänge, üben Sie das Wiederherstellen, prüfen Sie die Dokumentation und testen Sie die Sicherungsmedien. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Datensicherung Effektiv arbeitet und im Falle eines Falles auch wirklich die Daten wiederherstellt.


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