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Notfallpläne

Sie dienen dazu, einen Systemausfall vorherzusehen, zu üben und zu dokumentieren. Die Erstellung von Notfallplänen und eines Betriebsführungshandbuches und Beispiele dafür ist hier dokumentiert.

Um einen Notfallplan zu erstellen, müssen als erstes die möglichen Risiken betrachtet und bewertet werden und danach dann ein Szenario entwickelt werden, um mithilfe dieser Planung einen Notfall mit möglichst wenig Reibungsverlusten meistern zu können.

Mögliche Risiken können sein:

Diese Liste ist sicherlich nicht allumfassend oder abschließend! Jeder muss für seine Bedürfnisse die möglichen Risiken abschätzen und auch abschätzen, in wie weit das Risiko durch einen Notfallplan gemindert werden kann. Für viele Firmen ist der komplette Ausfall des Rechenzentrums der Super-GAU, der nur dadurch eintreten kann, dass "die Hütte abbrennt". Wenn es sich hierbei nicht um einen reinen Software-Betrieb handelt, steht die Funktionsfähigkeit der EDV-Anlage meist an zweiter Stelle, da erst einmal passende Räumlichkeiten und Produktionsanlagen beschafft werden müssen, um den Betrieb an anderer Stelle wiederaufnehmen zu können. Ob für diesen fall ein Notfallplan erstelt und geübt werden muss ist zumindest fragwürdig.

Bei der Betrachtung der Risiken ergibt sich meistens auch gleich eine mögliche Abhilfe dazu:

Beispiel Ausfall einer Serverfestplatte: Wenn eine RAID-Spiegelung vorliegt, kann ohne Ausfall weitergearbeitet werden, es muss nur eine zuverlässige und schnelle Lieferquelle für eine Ersatzfestplatte festgelegt werden oder man kauft sich eine zusätzliche Festplatte die nicht im System eingebaut wird sondern imSchrank als Ersatzteil liegt. Wenn mehrere Server vorhanden sind, ist es hilfreich für alle Server dasselbe Speichermodell zu wählen (z.B. SCSI-Platte 72GB im Wechselrahmen für die Server passend), so dass eine Ersatzplatte für mehrere Server genügt.

Beispiel Ausfall einer Netzwerkkomponente: Wenn mehrere Switches zu betreuen sind, sollte ein Ersatzswitch vorhanden sein, der so viele Anschlüsse versorgen kann wie der größte Netzwerkswitch besitzt: Bei drei 8-Port-Switches für die Abteilungen und einem 16-Port-Switch für den Serverraum sollte in 16-Port-Switch "auf Vorrat" gehalten werden. Wenn jetzt in einer Abteilung einer der 8-Port-Switches ausfällt, kann für die Übergangszeit auch der 16-Port-Ersatzswitch verwendet werden. Alternativkann auch hier ein geregelte Beschaffungsquelle für schnelle Lieferung die eigene Vorratshaltung ggf. ersetzen.

Wie kann ein Notfallplan aussehen?

Es hat sich in meiner Praxis bewährt, die Notfallpläne "zweistufig" aufzubauen: Einmal in einer Kurzanleitung mit einer knappen Beschreibung von nicht mehr als einer Seite für "eingeweihte" bzw. "wissende". Der Firmenadmin kann diese zu Hilfe nehmen als Gedächtnisstütze. Sollte der Firmenadmin aber verhindert sein (Außer Haus, Urlaub, Krank) so sollte eine ausführlichere Beschreibung verfügbar sein, die es ermöglicht auch solchen Mitarbeitern eine Krise zu meistern, die nicht seit Jahren oder Jahrzehnten das Wachsen der Infrastruktur begleitet haben, im Idealfall sogar durch völlig Fremde die keine Ahnung von den gewachsenen Strukturen haben sondern nur eine EDV-technische "Grundbildung" mitbringen. Auch kann ein solcher ausführlicher Notfallplan helfen, neue Mitarbeiter in der EDV-Abteilung anzulernen.

Hier habe ich Beispielhaft drei Notfallpläne einer fiktiven Firma als PDF-Dateien zum ansehen erstellt:

Diese Notfallpläne als PDF und als Word-Dokument als Vorlage für Ihre eigenen Notfallpläne können Sie hier als ZIP-Datei herunterladen. Der Gebrauch ist kostenfrei, die Verwendung ist ohne jede Einschränkung möglich. Die Pläne sind frei von rechten Dritter.

In Zusammenspiel mit einer möglichst detaillierten Bestandsaufnahme und Netzwerkplänen, sowie ein kurzer Abriss über die wichtigsten Veränderungen der EDV-Landschaft ist schnell ein hervorragendes Betriebsführungshandbuch erstellt, das auch praktischen Nutzen bietet. Dazu noch auf der ersten Seite die "Notrufnummern" der Ansprechpartner bei Telekommunikationsdienstleistern, Zulieferern, Service-Hotlines inklusive Kundenummern oder Leitungskennnummern auf einen Blick und die meisten Krisen verlieren Ihren Schrecken. Hier finden Sie in Kürze ein Beispiel für ein solches Betriebsführunsghandbuch.